Fotograf Bruno Blatt

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Raupenfliegen Tachinidae)

Raupenfliegen (Tachinidae)

Die Raupenfliegen (Tachinidae) , man nennt sie auch Schmarotzerfliegen sind weltweit eine artenreiche Familie der Zweiflügler mit ca. 8000 Arten, von denen ca. 500 Arten in Mitteleuropa anzutreffen sind.

In der Systematik der Fliegen werden die Raupenfliegen als eine Schwestergruppe der Rhinophoridae angesehen und mit diesen zusammen als Schwestergruppe der Dasselfliegen (Oestridae). Die wiederunm gehören zu den Calyptratae, einer weiteren verwandtschaft der Stubenfliegen (Musca domestica) und Schmeißfliegen (Calliphoridae).

In der Erforschung und Systematik der Raupenfliegen ist noch manches nicht geklärt und umstritten.

Bislang wird üblicherweise in vier Unterfamilien unterschieden:

Im Körperbau ähneln die Raupenfliegen zumindest oberflächlich den Stubenfliegen und Schmeißfliegen. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal von diesen und anderen nahen verwandten Gruppen ist das Postscutellum, das unter dem Schildchen (Scutellum), welche den Hinterrand der Thoraxoberseite bildet, wulstartig hervortritt. Bei den übrigen Gruppen ist die Thoraxhinterseite unter dem Schildchen mehr oder weniger flach ausgebuchtet.

Alle Raupenfliegenarten entwickeln sich parasitisch in Larven, Puppen oder Imagines von Insekten, vereinzelt auch bei anderen Gliederfüßern. Unter den Wirtstieren finden sich in erster Linie Raupen von Schmetterlingen und Afterraupen von Pflanzenwespen. Parasitiert werden aber auch Käfer und zwar außer den Larven von Blatthornkäfern und Bockkäfern auch die Puppen und die Imagines größerer Arten, wie Laufkäfer oder Maikäfer. Weitere Wirtsarten finden sich unter den Wanzen, Heuschrecken, Schaben und Ohrwürmern, vereinzelt auch Haut- und andere Zweiflügler. Ausgeschlossen sind wasserbewohnende Arten und Insekten, die wegen ihrer zu geringen Größe nicht in Frage kommen.

Die meisten Raupenfliegen sind auf wenige Wirtsarten oder auch eine einzige Art spezialisiert und manche haben ein sehr breites Wirtsspektrum. Andere Arten beschränken sich auf Wirtstiere, die nur von einer bestimmten Futterpflanze leben.

Die Eier der Raupenfliegen werden entweder direkt auf die Oberfläche des Wirtes abgelegt oder in dessen Nähe, denn die Weibchen besitzen keinen Legestachel zum Einstechen in das Wirtstier. Die Larven dringen ihrerseits in das Wirtstier ein.

Die erwachsenen Fliegen sind meist tagaktiv und ernähren sich von Pollen und Nektar. Oft findet man sie auf Blüten mit leicht zugänglichen Nektarquellen, nur wenige Arten besitzen einen Saugrüssel, der ausreicht, um an den Nektar von Blüten mit langer Röhre zu gelangen.

In der Landwirtschaft sind Raupenfliegen von großer Bedeutung bei der biologischen Schädlingsbekämpfung. Besonders Insekten, die durch Massenvermehrungen nach Verschleppung in andere Kontinente erhebliche Schäden verursachten, konnten durch nachträgliche Einführung der jeweilig parasitierenden Raupenfliege unter Kontrolle gebracht werden, wie der Kleine Frostspanner und der Schwammspinner.

Quelle Wikipedia

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