Fünf Verletzte nach Verpuffung in Industriebetrieb
Als sich am Freitagnachmittag Fahrzeuge mit Blaulicht und Martinshörnern auf den Weg zu einem Industriebetrieb in Lasfelde machten, wußten die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen nicht, daß es sich bei diesem Alarmruf um eine geplante Übung der Ortsfeuerwehr Lasfelde handelte.
Vorausgegangen war eine bei Schweißarbeiten hervorgerufene Verpuffung in der Schlosserei der Firma Wunderlich Tech GmbH, die im Gewerbepark Westharz Textile-Bodenbeläge für den Sport- und Outdoorbereich herstellt. Starke Rauchentwicklung aktivierte Rauchmelder und die automatische Brandmeldeanlage, die sofort einen Alarm in der Rettungsleitstelle in Göttingen auslöste.
Die für das Industrieobjekt zuständige Ortsfeuerwehr Lasfelde wurde mit dem Einsatzstichwort "Ausgelöste BMA" alarmiert und rückte als erste zur Einsatzstelle aus. Dort machte ein leicht verletzter Mitarbeiter auf sich aufmerksam. Seinen Schilderungen zu Folge, mussten sich noch weitere vermisste Mitarbeiter in dem Gebäude aufhalten.
Sprinkleranlage außer Betrieb
Da die Sprinkleranlage wegen Wartungsarbeiten außer Betreib gesetzt war und in der Firma einige Gefahrstoffe lagerten, entschied sich der Einsatzleiter, die Alarmstufe auf "Feuer Gewerbe groß" zu erhöhen. Mit dieser Nachalarmierung wurden weitere Kräfte aus Lasfelde sowie die Freiwilligen Feuerwehren Freiheit, Badenhausen und Osterode hinzugezogen.
Während die Wehren aus Lasfelde und Freiheit mit der Erkundung des Kellergeschosses nach weiteren Personen sowie der Brandbekämpfung beauftragt wurden, war die Osteroder Wehr damit beschäftigt, die Ausbreitung des Brandes in der Produktionshalle zu verhindern.
Obwohl der Betrieb über eine Löschwasserzisterne verfügt, wurde parallel dazu eine Wasserförderstrecke von der knapp 400m gelegenen Söse aufgebaut. Hierfür waren die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen aus Badenhausen und Lasfelde verantwortlich. Da die Schläuche über die Straße "An der Bahn" führten, mußte dieser Bereich verkehrstechnisch abgesichert werden.
Zur Betreuung und Versorgung der Geretteten und zur Eigensicherung der Einsatzkräfte, waren die Helfer der DRK Bereitschaft Osterode vor Ort.
Nach knapp 120 Minuten war die Übung beendet. Trotz Dunkelheit und schwieriger Wetterverhältnisse, konnten die anspruchsvollen Aufgaben, unter den wachen Augen der Übungsbeobachter, erfüllt werden.
Um die Einsatzbedingungen so real wie möglich zu gestalten, war nur ein kleiner Personenkreis in das Szenario eingeweiht. Natürlich gab es bei dieser Großübung weder Personenschäden, noch Schäden am für die Übung zur Verfügung gestellten Gebäude der Firma Wunderlich Tech GmbH.