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Schwebfliegen (Syrphidae)

Schwebfliegen (Syrphidae)

Schwebfliegen (Syrphidae), sind Fliegen aus der Familie der Zweiflügler (Diptera) und innerhalb der Familie werden sie den Fliegen (Brachycera) zugeordnet.

Weltweit sind ca. 6000 Arten beschrieben, 1800 für die Nordhalbkugel und ca. 500 Arten für Mitteleuropa. Schwebfliegen sind in der Lage auf einer Stelle, selbst bei Wind, schwebend im Schwirrflug zu verharren. Diese Fähigkeit verhalf ihnen zu ihren Namen. Manche Arten anderer Familien beherrschen diese Eigenschaft ebenfalls, wie z. B. die meisten Arten der Schweber (Bombylidae). Viele der Schwebfliegenarten ahmen verschieden wehrhafte Hautflügler nach, um sich mit dieser Mimikry vor Fressfeinden zu schützen.

Die Schwebfliegenarten sind in ihrem Aussehen sehr abwechslungsreich. Sie täuschen hummel-, wespen- bienenähnliche Formen und Zeichnungen vor und können mit den Hautflüglern leicht verwechselt werden, sind aber für uns Menschen harmlos. Schwebfliegen besitzen keinen Stachel oder Beißwerkzeuge, die uns verletzen könnten. Die Körperformen variieren von gedrungen bis lang und schlank mit unterschiedlichen Behaarungen oder kahlen Körperteilen.

Die Mundwerkzeuge der Schwebfliegen sind wie bei den meisten Fliegengruppen zu Leckwerkzeugen umgestaltet. Die Fliegen sind damit in der Lage, flüssige Nahrung wie z.B. Nektar, Honigtau und Pollen aufzunehmen. Bei manchen Arten ist der vordere Kopfbereich verlängert bis hin zum schnauzenartigen Aussehen. Die Komplexaugen der Männchen sind im Gegensatz zu den Weibchen recht groß und liegen oben am Kopf dicht beieinander. Die Augen der Fliegen können glatt und je nach Art auch behaart sein. Zwischen den Augen befinden sich zwei dreigliedrige Fühler, deren drittes Glied von einer Borste oder Endgriffel bekrönt ist, wobei die Fühlerborste auch gefiedert sein kann. Auf der Kopfoberseite befinden sich in der Regel drei Punktaugen (Ocellen).

Der Brustabschnitt (Thorax), der wie bei allen Insekten die Flügel und Beine trägt, besitzt oberhalb ein großes Mesonotum, an dem zum Hinterleib hin ein Schildchen angesetzt ist. Wie alle Zweiflügler besitzen die Fliegen nur die Vorderflügel, denn ihre Hinterflügel sind zu stummeligen Schwingkölbchen (Halteren) umgewandelt, die für die Stabilisierung im Schwirrflug unverzichtbar sind. In den Flügeln befindet sich im Flügelgeäder eine sogenannte Scheinader (Vena spuria), die kennzeichnend für Schwebfliegen ist. Die Vorderbeine der meisten Schwebfliegen sind schwach ausgebildet, im Gegensatz dazu sind die Hinterbeine sehr kräftig. Teils können die Beine artspezifisch verbreitert oder verdickt sein.

Der Hinterleib ist sehr unterschiedlich gestaltet, sowohl in der Form als auch in der Färbung. Er besteht aus vier, von oben sichtbaren Segmenten und seine Form kann keilförmig, hummelartig verdickt, langgezogen oder keulenförmig sein. Die Färbungen der Arten reichen von metallischem Schwarz und Schwarzblau über Grautöne bis Gelb-Schwarz mit vielfältigen Bänderungen und Zeichnungen. Zudem haben viele Schwebfliegen einen stark behaarten Hinterleib. Die Geschlechtsorgane bei den Männchen sind bei den meisten Arten asymmetrisch eingeklappt, bei anderen wiederum deutlich sichtbar.

Ausgewachsene Schwebfliegen fliegen mit einer hohen Flügelschlagfrequenz, die bis zu 300 Hertz (Schwirrflug) beträgt und damit längere Zeit an Ort und Stelle „schweben“. Auffällig ist ihr Erkundungsverhalten, wibei sie geschickt durch spalten in Wohnungen eindringen aber beim Rückzug versagen sie am Fensterglas und verdursten. Ach lassen sie sich gerne auf heller Haut nieder und tupfen unseren salzigen Schweiss ab.

Ihre Hauptnahrung besteht aus Nektar und Pollen. Dabei spielen die Schwebfliegen als Bestäuber eine große Rolle, so dass sie neben den Bienen und anderen Insekten die wichtigste Bestäubergruppe darstellen. Eine Vorliebe für gelbe Büten scheint bei den Schwebfliegen vorhanden zu sein, was durch verschiedene Tests nachgewiesen wurde.

Bei einigen Arten ist sogar die Pollenaufnahme für die Entwicklung der Genitalorgane wichtig, wie bei der Späten Großstirnschwebfliege und der weitverbreiteten Hainschwebfliege.

Zu den Wanderinsekten, die jährlich im Herbst von Mitteleuropa in die Mittelneerregion ziehen, um zu überwintern, zählen auch zahlreiche Schwebfliegenarten. Sie überqueren die Pässe der Mittelgebirge, der Pyrenäen, der Alpen und kehren im Frühjahr wieder zurück. Die Fliegen nutzen hierbei die für sie günstigen Luftströmungen aus, wie bei Gegenwind in niedrigen Höhen über Grund und bei Rückenwind in große Höhen zu fliegen. Hierzu zählen u. a. die Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus) und die Mistbiene (Eristalis tenax).

Über der schwäbischen Alb wurden mit Spezialoptiken starke Fliegenzüge noch in Höhen von 1000 bis 1400 Metern über Grund festgestellt und dabei auch Vögel beobachtet, die Schwebfliegen jagten. An der Forschungsstation Randecker Maar auf der Schwäbischen Alb werden die Wanderungen von Schwebfliegen seit 1970 dokumentiert und gezählt. In den letzten Jahren wurde ein starker Rückgang in den Zahlen erfasster Tiere festgestellt, der wohl auf Vernichtung von Grünflächen, landwirtschaftliche Monokulturen und den dortigen Einsatz von Herbiziden und Insektiziden zurückzuführen ist und somit den Klimawandel mit anheizt.

Die Partnerfindung verläuft bei den Schwebfliegen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit optisch, da die Männchen vergrößerte Facettenaugen besitzen. Sie stürzen sich in einer Art Rüttelflug auf ein Weibchen und begatten es im Flug. Bei der Kleinen Mistbiene (Syritta pipiens) dauert diese Begattung maximal fünf Sekunden. Die Männchen anderer Arten fliegen die Weibchen von einer Sitzwarte aus an. Zuweilen gibtes auch regelrechte Luftkämpfe der Männchen um ein Weibchen. Die Männchen der Narzissenfliege (Lanpetia armines) und einige anderer Arten besitzen speziell als Klammerbeine ausgebildete Hinterbeine, mit denen sie das Weibchen greifen und festhalten können.

Die Weibchen legen ihre Eier in der Nähe einer Nahrungsquelle der späteren Larven, die sehr unterschiedlich sein kann. Die Weibchen von Eristalis tenax werden z. B. vom Geruch von Jauche angezogen, da ihre Larven u. a. in stark verschmutze Pfützen leben. Die Larven der Schwebfliege sind sehr variationsreich in Form, Farbe und Nahrungsquelle. Die Entwicklung der Tier bis zur Verpuppung dauert ja nach Art zwischen 8 bis 14 Tagen.

0001 BBS (Eupeodes corollae)_ 1864 | Der Fotograf Bruno Blatt zeigt die Faszination Natur in wunderbaren Fotos, außerdem Städtefotos und Städteportraits, Eventfotografie, Technikfotos. - Realisiert mit Pictrs.com0002 BBS (Eupeodes corollae)_ 1865 | Der Fotograf Bruno Blatt zeigt die Faszination Natur in wunderbaren Fotos, außerdem Städtefotos und Städteportraits, Eventfotografie, Technikfotos. - Realisiert mit Pictrs.com0003 BBS  (Eupeodes corollae)_ 1869 | Der Fotograf Bruno Blatt zeigt die Faszination Natur in wunderbaren Fotos, außerdem Städtefotos und Städteportraits, Eventfotografie, Technikfotos. - Realisiert mit Pictrs.com_BBL (Volucella inflata)3553 | Der Fotograf Bruno Blatt zeigt die Faszination Natur in wunderbaren Fotos, außerdem Städtefotos und Städteportraits, Eventfotografie, Technikfotos. - Realisiert mit Pictrs.com

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