Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis ist eine Pflanze aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).
Blütenbeschreibung:
Die duftende, zwittrige, radiärsymmetrische Blüte besteht (wie bei Einkeimblättrigen üblich) aus dreizähligen Blütenblattkreisen. Die Blütenhülle besteht aus drei weißen freien äußeren Blütenhüllblättern und drei verwachsenen grünlichweißen inneren Blütenhüllblättern. Die drei inneren Blütenhüllblätter sind viel kleiner als die drei äußeren und normalerweise grün gezeichnet. Sie sind das Charakteristikum dieser Gattung. Zwei mal drei spitzkegelförmige Staubblätter stehen dicht zusammen. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen mit einem weißen Stempel und einer kopfigen Narbe. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Blütezeit reicht von Februar bis in den April hinein. Andere Wildarten blühen bereits ab Oktober.
Pflanzenbescheibung:
Schneeglöckchen-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden Zwiebeln als Überdauerungsorgane. Zwei bis – selten – drei parallelnervige Laubblätter stehen grundständig zusammen.
Dann wird der Blütenstand ausgetrieben mit einem langen Blütenschaft und nur einer Blüte. Anfangs umgibt ein Hochblatt die Blüten und schützt diese vor strenger Witterung. Bei günstigen Bedingungen durchbricht die Blüte die Scheide. Da der Stiel schwach gebaut ist, senkt sich die Blüte und nickt.
Frucht:
Es werden Kapselfrüchte gebildet, die 18 bis 36 Samen enthalten. An den hellbraunen Samen, mit 3,5 mm Durchmesser, ist ein großer fleischiger Nährkörper (Elaiosom) angewachsen. Da der Stängel nach der Fruchtbildung schlaff auf den Boden fällt, können Ameisen (Myrmekochorie) an die Samen kommen. Sie haben eine Vorliebe für den am Samen festgewachsenen Nährkörper und tragen daher die Samen zu ihrem Bau. Unterwegs fressen sie den Nährkörper häufig auf und lassen den eigentlichen Samen unbeachtet liegen. So tragen sie zur weiten Ausbreitung des Schneeglöckchens bei.
Standorte:
ie Heimat der Arten ist Europa und Südwestasien, von Kleinasien über den Kaukasus bis zur Region um das Kaspische Meer. Allein in der Türkei sind 12 der akzeptierten Arten heimisch, in Georgien und im Süden Russlands je 7 und in Griechenland 5 Arten. Zum Beispiel in Nordamerika sind Pflanzen aus Kultur verwildert und Neophyten. In England sind Schneeglöckchen außerhalb der Gärten erst ab 1770 nachgewiesen. Sie verwilderten vermutlich aus Klostergärten.
Sie kommen in Waldwiesen, Auen und Laubwäldern vor und bevorzugen feuchte und schattige Standorte. Sie werden häufig als erste Frühlingsboten betrachtet und deshalb auch gerne in Grünanlagen und Gärten gepflanzt. In der Phänologie bedeutet die Erst-Blüte den Anfang des Vorfrühlings. Ca. 20 Arten der Gattung Galanthus sind bekannt.
Verwendung in der Medizin:
Galantamin wird als Mittel gegen Demenz genutzt und um das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit zu bremsen.
Alle Pflanzenteile, besonders die Zwiebel, enthalten giftige Alkaloide. In der Zwiebel befindet sich vorwiegend das Amaryllidaceen-Alkaloid, in anderen Pflanzenteilen Tazettin, Galantamin und Lycorin. Eine kritische Dosis ist nicht bekannt.
Mögliche Vergiftungssymptome: Es kommt zu vermehrtem Speichelfluss, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Gelegentlich werden Kreislaufstörungen mit Schweißausbruch und Benommenheit beobachtet.
Quelle: Wikipedia