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Krokodile

Das Nilkrokodil (Crocodylus niloticus) 

Das Nilkrokodil ist der zweitgrößte Vertreter der Familie der echten Krokodile (Crocodylidae), welche der Art der Krokodile (Crocodylia) angehören. Neben der Familie der echten Krokodile gibt es noch die Familie der Gaviale und der Alligatoren. Echte Krokodile unterscheiden sich vor allem im Gebiss von den anderen Familien: Gaviale haben ein sehr schmales, auf Fischverzehr angepasstes Maul, bei Alligatoren liegen bei geschlossenem Maul alle Zähne des Unterkiefers innenseitig, während man bei echten Krokodilen diese auch bei geschlossenem Maul sehen kann. Für den vierten, sehr langen Unterkieferzahn besteht beidseitig eine extra Aussparung im Oberkiefer. Das Nilkrokodil hat 64-68 Zähne unterschiedlicher Größe, welche bei Verlust nachwachsen.

Das Nilkrokodil kommt in Süßgewässern des mittleren Afrikas vor, wobei ostwärts auch die Nord-Südausdehnung seines Habitats zunimmt. Sein ehemaliger Lebensraum war bedeutend größer und reichte bis ins heutige Palästina hinein.

Es ist ein Reptil und gehört wie die Vögel den Archosauria an. So weist es einige Gemeinsamkeiten mit diesen auf, unterscheidet sich in anderen Aspekten massiv von diesen:

Wie Vögel besitzt das Nilkrokodil eine Nickhaut am Auge, ein zusätzliches halbdurchsichtiges Lied, welches es beim Sehen unter Wasser nutzt. Weiter baut bzw. gräbt das Nilkrokodil Nester am Strand und legt Eier (40-60 Stück, welche dann im Nest vergraben werden). Das Nest wird weiter bewacht und gegen Nesträuber verteidigt.

Auch nach dem Schlüpfen, wofür die Krokodilmutter die Eier ausgräbt, sorgt die Mutter für ihre Nachkommen. Diese werden im Maul zum Wasser getragen und verbringen die Nacht auf dem Rücken der Mutter.

Während Vögel jedoch Warmblüter sind ist das Krokodil wechselwarm. Es hat damit einen langsamen Stoffwechsel und hält es deutlich länger als Warmblüter ohne Nahrung aus. Bei der Nahrung ist das Nilkrokodil obligater Fleischfresser aber Opportunist. Neu geschlüpft frisst es Insekten, geht dann über zu kleinen Wirbeltieren, Fischen, Amphibien sowie Reptilien - gelegentlich sind auch kleinere Artgenossen dabei - und kann ausgewachsen dann auch Säugetiere zumeist in Antilopengröße, teils aber auch in der Größe eines Zebras oder Wasserbüffels attackieren.

Nilkrokodile werden bis zu 6m lang und 1t schwer. Ihre Lebenserwartung liegt bei über 100 Jahren.

Ihr Körper weißt mehrere auf ihre Jagdtaktik und amphibische Lebensweise angepasste anatomische Besonderheiten auf: So liegen Augen sowie Nasen- und Ohrenöffnungen weit auf der Oberseite des Kopfes, sodass diese zur Orientierung alleine aus dem Wasser ragen können, während der Rest des Körpers unter Wasser bleibt. So können sie sich weitgehend unbemerkt am Wasserrand auf durstige Tiere warten um diese dann Blitzartig an zu fallen, unter Wasser zu ziehen und zu ertränken. Ist das Beutetier gleich stark und Warmblüter, so muss das Krokodil in der Pattsituation als wechselwarmes Reptil zuerst aufgeben. Weiteres Kämpfen über das Ziehen des Beutetiers hinaus wie es vom Leistenkrokodil bei wehrhafter Beute bekannt ist wurde beim Nilkrokodil bisher nicht beschrieben.

Gegen Gegenangriffe ist ein ausgewachsenes Krokodil dank seiner Panzerhaut gut geschützt, selbst die beim Zuschnappen geschlossenen Augendeckel sind verknöchert. Natürliche Feinde hat es außer dem Menschen keine, wurde von diesem aber massiv bejagt - in der Antike aufgrund von Konflikten durch Zusammenstöße mit dem Menschen selbst oder seinen Nutztieren, in der jüngeren Geschichte vor allem wegen des Krokodilleders. So ist es in einigen Regionen eben bereits ausgerottet. Weiterhin gibt es Trophäenjagd auf Krokodile. Der Bestand von Nilkrokodilen wurde 2001 auf 250.000 bis 500.000 Exemplare geschätzt.

Nilkrokodile haben einen langen und starken Schwanz, welcher bei horizontalen Bewegungen mit vertikal gestellten Panzerplatten eine große Seitenfläche bietet und damit ein schnelles Schwimmen ermöglicht. Krokodile jagen im oder am Wasser, da sie nur wenn sie selbst im Wasser sind ausreichende Geschwindigkeit über ihren Schwanz aufbringen können.

Das Unterkiefer des Nilkrokodils ist mit der Zunge verwachsen und die Zähne sind weder schneidend noch im unbeweglichen Unterkiefer für Mahlbewegungen geeignet. Daher muss Beute am Stück geschluckt werden. Um hier mund- und rachengerechte Stücke zu ergattern dreht sich das Krokodil nach dem Zuschnappen im Wasser um die eigene Längsachse.

Krokodile, überwiegend nachts und in der Dämmerung aktiv verbringen den Tag über oft am Strand liegend, die Nacht über dafür im Wasser. Oberhalb von 25°C sperren sie oft zur Kühlung ihr Maul auf. Reicht dies nicht aus, ziehen sie sich in den Schatten oder das Wasser zurück.

IUCN: LC Least Concern (nicht gefährdet)

Neben dem Nilkrokodil sind hier noch Sumpfkrokodile (Crocodylus palustris) und Brillenkaimane (Caiman yacare) abgebildet.

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