Der Kaffernbüffel (Syncerus Caffer)
Der Kaffernbüffel oder auch Afrikanische Büffel ist mit 148-175cm Schulterhöhe und bis zu 900kg beim Bullen und 620kg bei Kühen die größte Büffelart Afrikas. Der Begriff Kaffer stammt aus dem arabischen und bedeutet schwarz/ungläubig, so dass es Bemühungen gab, den Begriff aus der taxonomischen Nomenklatur zu entfernen.
Kaffernbüffel leben in großen Gruppen von 50-500 Tieren, und ernähren sich von Gras. Es finden sich abweichende Beschreibungen über die Nahrungsaufnahme, welche wohl regional und auch futterqualitätsabhängig variiert. Die Phasen der Mittagshitze wird jedoch überwiegend ruhend und mit Wiederkauen verbracht, während die Hauptfressphasen morgens und abends sind. Teils fressen sie auch die Nacht hindurch das taufeuchte Gras. In trockeneren Zeiten bewegen sich die Herden entlang von Flüssen, in feuchteren Phasen teilen sie sich in kleinere Gruppen auf und verteilen sich auf ein größeres Gebiet, vereinen sich jedoch im Verlauf wieder. Sie zeigen kein strenges territoriales Verhalten. Der Platz in der Herde spiegelt den sozialen Status der Tiere in der Herde wieder, so dass die vorne laufenden Tiere mit dem frischesten Gras auch die höchste soziale Stellung in der Herde haben. Durch das Kalben scheinen Kühe in der sozialen Stellung auf zu steigen. Herden beinhalten vor allem Kühe und Kälber, nur gelegentlich auch Bullen.
Bullen schließen sich zu loseren Junggesellenverbänden zusammen. Unter ihnen gibt es Kämpfe um das Vorrecht bei der Paarung.
Beide Geschlechter tragen sichelförmig Hörner, welche beim Bullen auf dem Kopf zu einem mittelscheitelähnlichem, unbehaartem Wulst verschmelzen.
Mit ihren Hörnern sind Kaffernbüffel vorallem wenn sie angegriffen werden sehr wehrhaft. Auch unter Druck steht eine Gruppe zusammen, lässt sich nicht auseinander trieben und schafft es so auch Jungtiere gegen Angreifer effektiv zu verteidigen. Dieser Kampfesmut sicherte ihnen einen Platz unter den Big Five Afrikas. Teils kann eine Herde Fressfeinde auch tottrampeln und geht hierfür zum Angriff über. Einzeltiere versuchen für gewöhnlich ihre empfindlicheren Hinterläufe in Deckung zu bringen, Gruppen präsentieren eine im Kreis geschlossene Hörnerphalanx, in deren Mitte auch nichtverwandte Jungtiere beschützt werden. Aufgrund ihrer massigen Konstitution - auch im Nacken - scheitern selbst Löwen, wenn sie nicht an die Kehle eines Kaffernbüffels gelangen.
Kaffernbüffel haben ein gut entwickeltes Gehör und eine relativ gute Sehkraft. So sind sie in der Lage, ihren Hauptfressfeind den Löwen aus 1,5 km Entfernung zu erkennen.
Mit rund 550.000 Tieren gilt der Kaffernbüffel nicht als bedroht, obwohl er kaum mehr außerhalb von Naturschutzgebieten und Nationalparks anzutreffen ist. Den größten Populationsknick erlitt der Kaffernbüffel durch die Rinderpestepidemien um das Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts. Weitere Erkrankungen wie Milzbrand aber auch die Bejagung zur Fleischgewinnung aber auch die Trophäenjagd setzen den Beständen zu.
Madenhacker und Kuhreiher finden sich häufig bei Kaffernbüffelherden. Beide haben durch das Befreien der Büffel von Ektoparasiten einen Symbiontenstatus, wobei bei ersteren bei Hausrindern auch ein Wiederaufpicken von Wunden zur Parasietenzucht beschrieben wurde, so dass dies sich wieder relativiert. Kuhreiher ernähren sich überwiegend von den durch die Büffelherden aufgeschreckten Insekten.
Ein häufig zu beobachtendes Komfortverhalten der Büffel sind Schlammbäder.
IUCN: LC Least Concern (nicht gefährdet)
Auf dieser Seite sind auch indische Wasserbüffel abgebildet (Bild 3/4/5)