Zebras (Equus grevyi / quagga / zebra)
Mit dem Begriff Zebra werden drei unterschiedliche Unpaarhufer-Arten der Pferdegattung beschrieben, denen gemein ist, dass sie ein schwarz-weißes Streifenmuster auf dem Fell tragen und auf dem afrikanischem Kontinent leben.
Die Arten haben sich wahrscheinlich unabhängig voneinander entwickelt. Die Bedeutung des Streifenmusters bezüglich ihres evolutionären Vorteils ist trotzdem nicht abschließend geklärt und reicht vom Schutz vor Infektionskrankheiten durch Abwehr der Tsetse-Fliege bis hin zur Schutz vor großen Raubtieren, welche sich im Streifengewirr schwer tun, ein einzelnes Tier anzuvisieren.
Das Grevy-Zebra (Equus grevyi) ist mit 3m Länge die größte Zebra-Art und auch die größte wildlebende Pferdeart. Sie erreicheneine Schulterhöhe von bis zu 150cm und ein Gewicht bis zu 430kg.
Es hat die dichtesten Streifen aller Zebras, abgerundete Ohren und einen weißen Bauch.
Grevyzebras leben noch in Nordostafrika und sind stark vom Aussterben bedroht. Ihr Bestand beträgt rund 2000 Tiere. Sie bilden eher lockere Verbände, vertragen sich hier aber auch gut mit anderen Pferdearten.
Grooming - wie bei den anderen Zebraarten - findet bei Grevyzebras nur selten stat.
IUCN: EN Endangered (stark gefährdet)
Das Steppenzebra (Equus quagga) ist die häufigste aber auch kleinste Zebraart. Sie kommt im Süden und Nordosten Afrikas vor. Die Körperlänge beträgt bis zu 230cm, das Gewicht variiert zwischen knappen 200 und guten 300kg. Steppenzebras haben ein schwarzes Maul und breite Streifen am restlichen Fell, welche den Bauch umschließen und in der Embryonalphase früher als bei anderen Zebraarten angelegt werden.
Sie leben in einer von einem Hengst geführten Gruppe mit bis zu weiteren 14 Stuten und Jungtieren. Der Hengst bildet hierbei jedoch die Nachhut. Es sind 6 verschiedene Lautäußerungen der Steppenzebras bekannt, mit denen die Gruppe kommuniziert. Treffen zwei Gruppen aufeinander, begrüßen die Hengste sich ritualisiert.
Steppenzebras führen die Migration von Antilopen an. Erst nachdem Zebras Gras niedergetrampelt und niedergefressen haben, folgen Gnus und Gazellen.
Der Zusammenhalt in der Gruppe ist groß. Wird ein Tier vermisst, so wird es ausführlich gesucht. Schläft die Gruppe, hält ein Tier Wache und droht Gefahr, werden die Jungtiere als erste geweckt. Auch nach gefährlichen Querungen von Gewässern wie des Maras kreuzen Tiere diese auf der Suche nach vermissten Gruppenmitgliedern zurück.
Grooming wir bei Steppenzebras häufig beobachtet. Dabei stellen sich zwei Tiere gegenläufig aneinander und massieren sich mit dem Kopf Flanke und Rücken, während sie gemeinsam alle Richtungen nach Fressfeinden in Auge behalten können.
Steppenzebras haben aktuell noch 5 Unterarten, eine weitere wurde bereits ausgerottet. Es gibt aktuell schätzungsweise 660.000 Individuen. Das wichtigste Habitat ist das Serengeti-Ökosystem.
IUCN: NT Near Threatened (potenziell gefährdet)
Das Bergzebra (Equus zebra) ist etwas größer als das Steppenzebra und lebt von diesem weitgehend räumlich getrennt im Südwesten Afrikas. Das Sozialverhalten ähnelt dem des Steppenzebras, die Gruppen sind jedoch etwas kleiner, und es sind nur 4 verschiedene Laute bekannt.
Trotz des Namens kommt das Bergzebra nur bis 2000m MSL vor, das Steppenzebra wurde am Mount Kenya bis in Höhen von 4400m MSL gefunden.
Auffälligster Unterschied zum Steppenzebra ist der weiße Bauch des Bergzebras, in dessen Mittellinie sich jedoch wie auf dem Rücken ein schwarzer Streifen befindet. Zudem wird das Weiß der Musterung nicht wie bei vielen Steppenzebraunterarten durch sogenannte Schattenstreifen (hellere, nicht durchgehende Streifen) unterbrochen.
Bergzebras haben zwei Unterarten, das in den 1930 Jahren mit 45 Individuen beinahe ausgerottete Kap-Bergzebra (Equus zebra zebra) mit relativ breitem Streifen am Bauch, so wie das Hartmann-Bergzebra (Equus zebra hartmannae), mit dünnerem Streifen am Bauch. Dank intensiver Schutzbemühungen gibt es aktuell wieder rund 1500 Kap-Bergzebras, Hartmann-Bergzebras sind mit rund 75.000 Tieren deutlich häufiger.
IUCN: VU Vulnerable (gefährdet)