Die Mühle – ein märchenhafter Ort
Rumpelstilzchen hilft der Müllerstochter, Stroh zu Gold zu spinnen – und will dafür ihr erstgeborenes Kind! Einem anderen Müllerssohn verhilft ein sprechender Kater in chicen Stiefeln ganz ohne solch üble Forderungen zu Wohlstand und der Gunst der schönen Prinzessin. In Tischlein deck dich belohnt ein Müller seinen Lehrling mit einem Gold speienden – und ausscheidenden – Esel; und in Otfried Preußlers Jugendbuch Krabat steckt der Müller gar mit dem Teufel im Bunde. Gemahlen werden in der alten Mühle nicht nur Körner, sondern auch Knochen...
In zahlreichen Märchen und Sagen spielt eine Wind- oder Wassermühle eine zentrale Rolle. Nicht selten hat sie dabei einen eher unheimlichen Charakter. Kein Wunder, waren die Vorgänge in einer Mühle für den normalen Menschen im Mittelalter doch nicht so leicht begreifbar. Das sich emsig drehende Räderwerk, das den schweren Mühlstein in Bewegung versetzt, erschien ihnen mysteriös. Maschinenbau war eher ein Werk der schwarzen Magie als des Handwerks! Weil der Müller die rätselhafte Mechanik beherrschte und auch bei Nacht arbeitete, wenn der Wind wehte, lag es nahe, dass er eventuell mit dem Teufel unter einer Decke stecken könnte.
In meinen Collagen finden Sie Szenen aus Der gestiefelte Kater, Rumpelstilzchen, Krabat, Der Müller und die Nixe, Der Müllersbursche und das Kätzchen und Tischlein deck dich wieder. Die Grunder Mühle in Leverkusen gab dabei als „Ort des Geschens“ die reale Kulisse für jede Collage vor. Alle weiteren Collagen-Teile sind Fotos, die ich irgendwann irgendwo auf der Welt einmal „geschossen“ habe. Realität und Fiktion, Nah und Fern, Heute, Gestern und Morgen verschwimmen so auf märchenhafte Weise...